Die Antragsteller werden aufgefordert, bei Bedarf die Nutzung etablierter Online-Angebote auszuweiten und die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene zu unterstützen, um die Verfügbarkeit von Originalberichten zu erhöhen und ihnen dabei zu helfen, ein neues Publikum zu erreichen. Die Antragsteller sollten daher erläutern, wie diese Plattformen den wirksamen Umgang mit den Inhalten ermöglichen oder ausreichende Methoden für die Suche und Entdeckung von Inhalten enthalten würden.
Transparenz und Offenheit technischer Instrumente und redaktioneller Regelungen sind wesentliche Bestandteile der Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen. Die Nutzer sollten sich beim Zugang zu Informationen sicher, informiert und vor unerwünschten Manipulationstechniken geschützt fühlen. Werden Algorithmen verwendet, sollten sie erklärbar und überprüfbar sein und so konzipiert sein, dass sie den Grundrechten der Bürger sowie den Werten Rechnung tragen, die traditionell mit Nachrichtenqualitätsstandards verbunden sind, wie z. B. faktenbasierte Kommunikation, unvoreingenommene Berichterstattung, Unabhängigkeit, Pluralismus, Vielfalt der Standpunkte, Fairness, Transparenz und Achtung der Menschenwürde, Gleichheit und Menschenrechte.
Im Rahmen dieser Maßnahme fordert das Europäische Parlament, dass die Übersetzungsmöglichkeiten der Plattformen in etwa in 8 bis 10 Sprachen genutzt werden müssen: Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch und Spanisch sowie drei bis fünf weitere europäische Sprachen, die unterschiedliche geografische Regionen in der Union vertreten. Diese technischen Vorkehrungen sollten mit einem glaubwürdigen mehrsprachigen Nachrichtenangebot kombiniert werden, das in möglichst vielen Ländern der Union durchgängig erreichbar ist.
Die Aufforderung richtet sich an Nachrichtenmedienunternehmen – darunter Rundfunkveranstalter und Verlage –, Entwickler von Medientechnologien und andere Organisationen, die im Bereich Nachrichtenmedien tätig sind. Die Antragsteller werden aufgefordert, möglichst viele Organisationen einzubeziehen, um die Reichweite und die systemische Wirkung der vorgeschlagenen Projekte zu erhöhen.
Der territoriale Schwerpunkt der Maßnahme liegt auf den Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Die Vorschläge müssen Nachrichtenmedienorganisationen aus mindestens fünf EU-Mitgliedstaaten zusammenbringen. Im Rahmen dieser Aufforderung können nur Anträge von Rechtspersonen mit Sitz in den EU-Mitgliedstaaten eingereicht werden.
Die Finanzhilfevereinbarung wird eine Unabhängigkeitscharta enthalten, um sicherzustellen, dass die Antragsteller redaktionell frei sind und ohne politische Einflussnahme arbeiten.
Der Höchstsatz der Kofinanzierung beträgt 80 % der förderfähigen Gesamtkosten. Die Kommission geht davon aus, dass zwei bis drei Vorschläge mit einer voraussichtlichen Laufzeit von 12 Monaten finanziert werden. Der Höchstbetrag pro Finanzhilfe wurde auf 3,4 Mio. EUR festgesetzt. Die Kommission behält sich vor, nicht alle verfügbaren Mittel zu vergeben.
Die Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen, die Antragsformulare und alle einschlägigen Unterlagen, die nachstehend abrufbar sind. Fragen können bis zu fünf Arbeitstage vor Ablauf der Frist eingereicht werden.
Erwartete Ergebnisse
Mit dieser Maßnahme werden die Einrichtung und Entwicklung europäischer Medienplattformen finanziert, wodurch das verfügbare Angebot an hochwertigen Informationen in der gesamten Union erhöht wird. Dadurch werden die Bürgerinnen und Bürger Zugang zu hochwertigen Inhalten in mehreren Sprachen haben, die die verschiedenen geografischen Regionen Europas repräsentieren, was dazu beiträgt, ihr Vertrauen in hochwertige Online-Nachrichteninhalte zu stärken.
Die Maßnahme wird dazu beitragen, die Voraussetzungen für die Entwicklung eines grenzübergreifenden öffentlichen Medienbereichs zu schaffen, indem die Verbreitung und Nutzung europäischer Nachrichteninhalte verbessert wird.
Die Projektlaufzeit wird voraussichtlich zwischen 12 und 15 Monaten betragen.
Weitere Informationen
Diese Tätigkeit ist das Ergebnis einer vorbereitenden Maßnahme, die 2021 vom Europäischen Parlament gebilligt wurde.