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Gestaltung der digitalen Zukunft Europas
Event report | Veröffentlichung

Der Gipfel „Digital Health Europe“ 2021 auf einen Blick

Auf dem Gipfeltreffen 2021 kamen eine große Zahl und ein breites Spektrum von Interessenträgern zu inspirierenden und zukunftsorientierten Debatten zusammen, um eine Vision für die Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung und Pflege zu vermitteln. Die behandelten Themen reichten von der realen Transformation über die digitale Gesundheit, über die Stärkung der Bürger bis hin zur Steigerung der Innovation durch Gesundheitsdaten.

Digital Health Europe summit logo

Der digitale Gesundheitsgipfel wurde von Marco Marsella (GD CNECT, Leiter des Referats für elektronische Gesundheitsdienste, Wohlergehen und Altern) ins Leben gerufen, der sich mit der Bedeutung des Themas digitaler Wandel im Gesundheits- und Pflegebereich und der Unterstützung der Mitgliedstaaten durch die Europäische Kommission befasste.

Dr. Birgit Morlion (GD CNECT, Projektbeauftragter der DHE) erläutert den politischen Kontext der digitalen Gesundheitsversorgung und Pflege in ganz Europa. Sie hat deutlich gemacht, dass es beim digitalen Wandel eher um Menschen als um Technologie geht. Sie sollte sehr auf die Menschen ausgerichtet sein und durch eine Führungsrolle und einen radikalen systemischen Wandel gestützt werden.

Esko Aho (ehemaliger finnischer Ministerpräsident) hielt die Eröffnungsrede und betont, dass in den letzten Monaten des Zeitraums 2019-2020 Erfolge in den Bereichen Telegesundheit und Telemedizin zu verzeichnen seien, die in der Regel zehn Jahre in Anspruch genommen hätten. Er erwartet keine Rückkehr zu „normalen“ Zielen, sondern eine Fortsetzung des zunehmenden Interesses an schnelleren Fortschritten. Die Einführungssitzung endete mit einem kurzen Blick auf das Projekt „DigitalHealthEurope“ von Dr. Veli Stroetmann (Empirica).

In der Sitzung, die dem digitalen Wandel durch die Übernahme bewährter europäischer Verfahren im Gesundheits- und Pflegebereich gewidmet ist, tauschten die Partnerschaftspartner der DHE ihre Erfahrungen aus erster Hand mit dem Programm und ihre Überlegungen zur Verbreitung bewährter Verfahren durch Zusammenarbeit und den Aufbau von Partnerschaften im digitalen Gesundheits- und Pflegeökosystem aus. Darüber hinaus erörterten sie die verschiedenen Unterstützungsleistungen der DHE. Sie hat 21 Partnerschaften finanziert, deren Schwerpunkt auf verschiedenen Themen im Zusammenhang mit dem digitalen Wandel in den Bereichen Gesundheit und Pflege liegt.

In der Sitzung zu nachhaltigen Konzepten wurde eine Bestandsaufnahme der horizontalen und vertikalen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Ausbau, dem Wissensaustausch und dem nachhaltigen Kapazitätsaufbau sowie den Kompetenzen und Kapazitäten vorgenommen, die erforderlich sind, um die Herausforderungen zu bewältigen. Die Redner der Podiumsdiskussion waren sich darin einig, dass es von entscheidender Bedeutung ist, das politikorientierte Lernen zu verbessern, die Interaktion mit den Interessenträgern zu stärken und neue Interessenträger auf allen Ebenen einzubeziehen.

Tag 2 des Gipfeltreffens konzentrierte sich auf die Stärkung der Bürger durch Gesundheitsdaten. In der ersten Sitzung des Tages wurden patientenzentrierte Gesundheitsversorgung und Pflege untersucht. Die Podiumsteilnehmer betonten, dass der Zugang zu digitaler Gesundheit für verschiedene gesellschaftliche Gruppen ungleich ist und in Europa auf unterschiedliche Weise organisiert ist – eine Herausforderung, die sich durch COVID-19 verschärft hat. Sie unterbreiteten auch Empfehlungen zur Stärkung der Handlungskompetenz der Patienten sowie zur Zusammenarbeit zwischen Patienten und Angehörigen der Gesundheitsberufe.

In der anschließenden Debatte über den bürgerorientierten Austausch von Gesundheitsdaten wurde auf die Notwendigkeit angemessener Governance-Modelle hingewiesen. Die Erkenntnisse aus einer im Rahmen der DHE durchgeführten groß angelegten Umfrage über die Einstellung der Bürger zum Austausch von Gesundheitsdaten dienten als Diskussionsgrundlage und zeigten die breite Bereitschaft der Bürger, ihre Gesundheitsdaten für die Forschung auszutauschen.

In der Sitzung zur Beschleunigung der Konnektivität von Gesundheitsdaten wurde die Heterogenität der Verbindungen zwischen Gesundheitsorganisationen sowie zwischen Gesundheitsorganisationen und Bürgern/Patienten in Europa erörtert. Die Experten kamen zu dem Schluss, dass die Bürgerinnen und Bürger wichtige Akteure sind, um die Konnektivität von Gesundheitsdaten zu beschleunigen, dass sie jedoch in die Lage versetzt werden müssen, dies zu erreichen.

In der Abschlusssitzung wurden Lösungen für den Zugang auf Abruf zu föderierten Datensätzen und Cloud-Computing-Ressourcen erörtert und erörtert, wie diese den digitalen Wandel im Gesundheits- und Pflegebereich beschleunigen können, ein Thema, das auch in der DHE erörtert wurde. Die Sachverständigen wiesen auf Hindernisse wie fehlende rechtliche Anforderungen und mangelnde Klarheit in Bezug auf den Austausch von Algorithmen, die Datenharmonisierung und die Kosten für FAIR-Daten hin. Die Redner der Podiumsdiskussionen waren sich darin einig, dass es notwendig ist, weitere Investitionen zu tätigen und die Unterstützung der politischen Entscheidungsträger für eine föderierte Zukunft zu verstärken.

Der Schwerpunkt des Gipfels lag auf dem Ausbau der Innovation durch Gesundheitsdaten. Der Hauptredner Ioana-Maria Gligor (Referatsleiterin der GD SANTE) informierte das Publikum über den aktuellen Stand des europäischen Gesundheitsdatenraums. Diese Grundsatzrede ermöglichte eine lebhafte Podiumsdiskussion über die Verbesserung der Daten in Europa zur Förderung der Forschung, der Prävention von Krankheiten und der Personalisierung von Gesundheit und Pflege, einem zentralen Thema zahlreicher DHE -Papiere. Die Podiumsteilnehmer äußerten sich zu den dringendsten Herausforderungen bei Gesundheitsdaten. Die genannten Druckpunkte reichten von digitalen Kompetenzen von Patienten und Angehörigen der Gesundheitsberufe bis hin zu Governance- und Valorisierungsmodellen bis hin zu einem „Data first“-Ansatz.

Die zweite Podiumsdiskussion des Tages konzentrierte sich auf die Zukunft der Innovation durch Gesundheitsdaten. Die fünf Podiumsteilnehmer boten jeweils Visionen an, wie Gesundheitsdaten genutzt werden können, um auf spannenden Innovationen aufzubauen. Zu den Perspektiven gehörten die Bewältigung der Souveränität Europas, die Verknüpfung mit Gesundheitsinfrastrukturen und Maßnahmen der lokalen Gebietskörperschaften, die Annäherung an die Daten und die Berücksichtigung der Verbindungen zu Bereichen außerhalb des Gesundheitswesens.

Abschließend erörtert Marco Marsella die zentrale Frage der Ambitionen Europas in Bezug auf das, was künftig im Bereich der digitalen Gesundheit passieren wird. Der Referatsleiter erwähnt die Nutzung der während der COVID-19-Pandemie gewonnenen Erkenntnisse, wie die Förderung der Zusammenarbeit mit anderen Generaldirektionen und das Ziel eines stärker harmonisierten Ansatzes zwischen den Mitgliedstaaten und der EU.

Aufzeichnungen des Gipfeltreffens „Digital Health Europe“ 

Erfahren Sie mehr über die Ergebnisse des Projekts „DigitalHealthEurope“