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Gestaltung der digitalen Zukunft Europas
Success story | Veröffentlichung

Niederösterreich – eine ganzheitliche Lösung zur Versorgung des gesamten ländlichen Raums mit nachhaltigen FTTH, Österreich

Im Rahmen des nöGIG-Projekts wird ein offener Glasfaserzugang (FTTH) im gesamten ländlichen Gebiet Niederösterreichs eingeführt. Dadurch wird eine Chance für Wirtschaftswachstum, neue Unternehmen und Start-up-Unternehmen, junge Familien, die in ländliche Gebiete ziehen, und damit Wohlstand in den ländlichen Regionen Niederösterreichs sichergestellt. Das Projekt wurde von der Jury für den Europäischen Breitbandpreis 2022 für die Endrunden ausgewählt.

Symbolische Grafik eines FTTH-Netzes

Nach erfolgreicher Durchführung der Pilotphase mit 35 000 Haushalten, in der zweiten und dritten Phase mit privaten Partnern, setzt das Projekt FTTH auf weitere 100 000 bzw. 200 000 Haushalte um. Nach der Einführung der zweiten Phase (bis 2022) ist geplant, die nächsten 200 000 Haushalte auf derselben Grundlage nahtlos zu entsenden (PPP-Projekt). Damit werden alle ländlichen Gebiete Niederösterreichs über ein offenes Glasfasernetz (nur auf Vorleistungsebene FTTH) versorgt. Die erfassten Haushalte im ländlichen Raum machen mehr als 55 % aller niederösterreichischen Haushalte aus. Es wird erwartet, dass private Telekommunikationsunternehmen in der Zwischenzeit mit dem Ausbau von FTTH-Netzen in dichteren Gebieten beginnen werden. Ist dies nicht der Fall, könnte das nöGIG-Projekt auch dafür zuständig sein, auch dichtere Gebiete abzudecken, in denen der Markt keine FTTH-Technologie einsetzt.

Zur Umsetzung des Projekts hat die Niederösterreichische Regierung eine Finanzierungsstruktur entwickelt, die sowohl für den öffentlichen als auch für den privaten Sektor eine Win-win-Situation schafft:

  • vollständige Kontrolle der öffentlichen Seite der zu entwickelnden und auszubauenden Bereiche (innerhalb der Finanzierungsparameter)
  • kein „Rosinenpicken“ – Schwerpunkt auf ländlichen Gebieten
  • kontinuierliche Beteiligung der Öffentlichkeit an dem Projekt durch Beteiligung von 25,1 % an Network-SPV
  • nur vollständig entwickelte Projekte (u. a. Bauverträge, Materialverträge, 42 %ige Inanspruchnahme usw.) werden zur Durchführung von der öffentlichen auf die private Seite übertragen.
  • Investoren können von jedem Aufwärtsverkauf im Rahmen des Projekts profitieren.
  • der Glasfaserausbau hat für den Projektpartner Niederösterreich hohe politische Priorität – dies gewährleistet ein uneingeschränktes Engagement der Niederösterreichischen Regierung.

Das private Marktkapital tritt in das Projekt ein, das auf dem 3LOM-Modell (dreischichtiges offenes Modell) und dem reinen Großhandelsgeschäft basiert. Dadurch wird die langfristige Lebensfähigkeit des niederösterreichischen Wirtschaftsstandorts gesichert, die durch einen offenen, diskriminierungsfreien Netzzugang in unterversorgten ländlichen Gebieten Niederösterreichs und einen Wettbewerb auf der Ebene der Diensteanbieter gewährleistet wird.

Das Finanzierungsmodell ermöglicht eine gemeinsame Finanzierung durch Niederösterreich und Investoren und stellt gleichzeitig sicher, dass alle wichtigen Parameter für ein offenes und öffentliches Netz erfüllt und beibehalten werden. Dazu gehört in erster Linie der Schwerpunkt auf den ländlichen Gebieten, die Einführung nur dann, wenn eine spezifische Nachfrage (mindestens 42 %) gegeben wird, und eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen.

Die Gesamtkosten des Projekts werden auf 1,5 Mrd. EUR geschätzt. Aus privaten Mitteln werden 800 Mio. EUR und öffentliche Mittel in Höhe von schätzungsweise 710 Mio. EUR bereitgestellt (staatliche und staatliche Beihilfen und teilweise EU-Aufbaufonds).

Weitere Informationen finden Sie auf der Projektwebsite.