Zusammenfassung Breitbandentwicklungen in Deutschland
Die Bundesregierung hat mit der im Sommer 2017 gestarteten 5G Strategie einen Handlungsrahmen geschaffen, um den Netzausbau und die Entwicklung von 5G-Anwendungen frühzeitig zu unterstützen.
Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung 2021 wurde die digitale Infrastruktur als einer der Schwerpunkte festgelegt mit dem Ziel der flächendeckenden Versorgung mit FTTH- und 5G-Netzen bis 2025.
Im November 2019 hat die Bundesregierung eine Mobilfunkstrategie verabschiedet. Ziel der Strategie ist es, eine flächendeckende Versorgung mit mobilen Sprach- und Nachrichtendiensten sicherzustellen.
Nationale Breitbandstrategie und Richtlinien
Zuständige Behörden:
- Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) ist verantwortlich für die Breitbandentwicklung und die Umsetzung der Digitalen Agenda.
- Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWi) fördert die Schlüsselbereiche der digitalen Infrastruktur und Verkehrsinfrastruktur.
- Die Bundesnetzagentur setzt den regulatorischen Rahmen aus der EU-Gesetzgebung um.
- Das Gigabitbüro des Bundes wurde als nationales Kompetenzzentrum geschaffen. Weiterhin stellt das Gigabitbüro des Bundes Kontakt zu den Breitbandkompetenzzentren der Bundesländer her.
Hauptziele der Breitbandentwicklung
Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung 2021 gehört die digitale Infrastruktur zu den nationalen Prioritäten. Ziel ist die flächendeckende Versorgung mit FTTH und 5G. Die kommerzielle Expansion hat Priorität. Vorrangig werden Investitionen dort getätigt, wo der Nachholbedarf am größten ist, insbesondere weiße Flächen. Open Access zu fairen Bedingungen und Netzneutralität sind die Grundprinzipien. Gegebenenfalls wird eine Finanzierung über Gutscheine initiiert.
Maßnahmen der Breitbandentwicklung
- Das Telekommunikationsgesetz (TKG) wurde im Dezember 2021 novelliert und führte das Recht aller Bürgerinnen und Bürger auf die Verfügbarkeit von Sprachkommunikationsdiensten und Internetzugangsdiensten ein.
- Der Breitbandatlas dient als zentrales Informationsmedium, welches die Breitbandverfügbarkeit in Deutschland anzeigt. Ein halbjährlicher Bericht über die Breitbandverfügbarkeit enthält eine detaillierte Analyse der Breitbandversorgung in Bund und Ländern. Darüber hinaus hat die Bundesnetzagentur einen bundesweiten Infrastrukturatlas ins Leben gerufen, um den Einsatz von Synergien im Infrastruktureinsatz zu ermöglichen. Der Atlas enthält räumliche Daten über die Infrastruktur von Unternehmen und Institutionen wie Geodaten über Glasfaserleitungen, leere Kanäle, Funktürme und Masten, sowie Radiosender.
- Mit der Mobilfunkstrategie hat die Bundesregierung große Pläne zur Verbesserung der Mobilfunkabdeckung angekündigt. Die Bundesregierung arbeitet mit den Bundesländern und Kommunen zusammen, um einen Mix verschiedener Maßnahmen umzusetzen. Dieser beinhaltet:
- die Schaffung von Transparenz über die tatsächliche Versorgungssituation sowie die Überwachung des Mobilfunknetzausbaus,
- die Identifizierung von Infrastruktur und Liegenschaften, die die Bundesregierung für den Bau von Masten bereitstellen kann,
- die Bereitstellung von 1,1 Mrd. EUR für die Entwicklung von bis zu 5.000 Gebieten ohne Stromversorgung,
- die lokalen Behörden von der Umsetzung des Unterstützungsprogramms zu entlasten, um eine effektive und kostengünstige Expansion zu gewährleisten,
- Ermittlung von Beschleunigungspotentialen beim Mobilfunkausbau in Zusammenarbeit mit Ländern und Kommunen.
- Deutschland verweist in seiner Roadmap zur Implementierung der Connectivity Toolbox auf die Bewertung von Mobilfunktechnologien und Rollout-Strategien auf ihre Umweltauswirkungen, auf eine bundesweite Messkampagne zu elektromagnetischen Feldern (EMF) und auf die neue öffentliche Gesellschaft MIG, die den Zugang zu physischer Infrastruktur unterstützt.
Nationale und regionale Breitband-Finanzierungsinstrumente
Die Bundesländer in Deutschland unterstützen den Breitbandausbau mit einer Reihe von Maßnahmen und finanziellen Mitteln. Einige der aktuellen Finanzierungsinstrumente sind:
- Förderprogramm zum Breitbandausbau: Dieses Programm unterstützt die Netzwerkerweiterung bei der Bereitstellung von Hochgeschwindigkeits-Breitbandnetzen in unterversorgten Gebieten. Dieses Finanzierungsinstrument fördert den bundesweiten Ausbau von (mindestens) 1 Gbps-Verbindungen in Bereichen, die bisher unterversorgt waren. Der Höchstbetrag der Bundesfinanzierung pro Projekt beläuft sich auf 30 Mio. EUR mit einem 50%-igen Kofinanzierungssatz an förderfähigen Kosten.
- Kombination mit anderen Förderprogrammen (z.B. durch Ländermittel) ist möglich und kann zur Deckung der verbleibenden Kofinanzierung hinzugefügt werden. Eine Übersicht über laufende und abgeschlossene Förderprozesse in verschiedenen Bundesländern finden Sie bei Breitband-Ausschreibungen.
Andere Finanzierungsmaßnahmen:
- Die bundeseigene Förderbank KfW bietet für Kommunen den Kredit 208 IKK an, um Investitionen in Infrastruktur – einschließlich der Breitbandinfrasturktur – zu unterstützen. Da der Kredit bei 150 Mio. Euro jährlich gedeckelt ist, kann er mit öffentlichen Fördergeldern kombiniert werden.
- Die Landwirtschaftliche Rentenbank bietet Darlehen zur Unterstützung von Projekten an, welche die Verbesserung und den Aufbau von kommunaler Infrastruktur – einschließlich der Breitbandinfrastruktur in ländlichen Regionen – verfolgen.
Daten zur Breitbandentwicklung und Technologien in Deutschland
Für aktuelle Daten zu Breitbandabdeckung, Abonnenten und der Durchdringung, sowie der Abdeckung mit den verschiedenen Breitbandtechnologien und -kosten, stehen die Scoreboard Reports und Länderberichte des Digital Economy & Society Index (DESI) zur Verfügung.
Frequenzauktionen
Einzelheiten zu harmonisierten Frequenzzuteilungen finden Sie bei der Europäischen 5G-Beobachtungsstelle.
Nationale Veröffentlichungen und Pressemitteilungen
Englisch
- Implementation strategy of the federal government "Shaping Digitalisation"
- 5G Strategy for Germany
- Gigabit Initiative für Deutschland
- Study on National Broadband Plans in the EU-28
- Guide to High-Speed Broadband Investment
- Broadband Connectivity Reports and Analyses
- Mobile and fixed broadband prices in Europe at the end of 2019
- Study on broadband coverage in Europe 2019
Deutsch
- Umsetzungsstrategie der Bundesregierung "Digitalisierung gestalten"
- DigiNetzGesetz
- Zukunftsoffensive Gigabit-Deutschland
- Digitale Strategie 2025
- Digitalisierung gestalten, Umsetzungsstrategie der Bundesregierung
- Koalitionsvertrag 2021
Kontaktinformationen
BCO Deutschland (Nationales Breitbandkompetenzzentrum): Gigabitbüro des Bundes
Adresse: Kapelle Ufer 4, 10117 Berlin, Deutschland
Kontakt via Email
Tel: +49 175 290 2184
Webseite
Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)
Adresse: Robert-Schuman-Platz 1, 53175 Bonn, Deutschland
Kontakt via Email
Tel: +49 228 99 300 0
Webseite
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Address: Scharnhorststr. 34-37, 10115 Berlin, Germany
Contact via email
Phone: +49 (0)30- 18 615 0
Website
Bundesnetzagentur (BNetzA)
Adresse: Tulpenfeld 4, 53113 Bonn, Deutschland
Kontakt via Email
Tel: +49 228 14-0
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Hier finden Sie aktuelle Informationen über die Breitbandentwicklung in den einzelnen Ländern sowie nationale Strategien und Strategien für die Breitbandentwicklung.
Siehe auch
Schwedens nationaler Breitbandplan, der 2016 angenommen wurde, hat die Vision eines vollständig vernetzten Schwedens und hat Ziele sowohl für die Mobilfunkversorgung als auch für Hochgeschwindigkeits-Breitbandanschlüsse für Haushalte und Unternehmen.
Digitale Konnektivität und 5G-Rollout gehören zu den zehn strategischen Prioritäten der spanischen Digitalen 2025-Agenda.
Slowenien setzt auf technologische Neutralität und Marktdynamik bei der Entwicklung von Breitbandnetzen, insbesondere im infrastruktur- und dienstleistungsbasierten Wettbewerb.
Die Slowakei hat sich das langfristige Ziel gesetzt, allen Haushalten bis 2030 Zugang zu ultraschnellem Internet zu bieten.
Rumänien konzentriert sich auf den Aufbau eines nationalen Breitbandnetzes als Schritt zur Erreichung der Konnektivitätsziele der EU.
Die Agenda Portugal Digital und die Nationale Strategie für Konnektivität in elektronischen Kommunikationsnetzen mit hoher Kapazität für 2023-2030 prägen die Entwicklung einer digitalen Infrastruktur in Portugal.
Polens nationaler Breitbandplan 2025 steht im Einklang mit den Zielen der EU-Gigabit-Gesellschaft.
Alle Haushalte in den Niederlanden sollten die Möglichkeit haben, Breitbandnetze von mindestens 100 Mbit/s zu nutzen, und eine überwiegende Mehrheit sollte bis 2023 1 Gbit/s nutzen.
Maltas Breitbandpolitik ist technologieneutral und begünstigt ein wettbewerbsorientiertes Marktumfeld.
Die Entwicklung einer Kommunikationsinfrastruktur mit dem Ziel des Gigabit-Breitbandzugangs im ganzen Land gehört zu den Prioritäten des luxemburgischen Regierungsprogramms.
Litauen will bis 2 027 100 Mbit/s für ländliche Gebiete bereitstellen und die Gigabit-Gesellschaftsziele 2025 unterstützen.
Lettland unterstützt die Ziele der Gigabit-Gesellschaft und zielt auf 100 Mbit/s, die auf Gigabit aufgerüstet werden können, für städtische und ländliche Gebiete sowie 5G-Abdeckung für alle großen städtischen Gebiete.
Die italienische Strategie für Ultra Broadband Towards the Gigabit Society zielt darauf ab, bis 2026 Gigabit-Konnektivität für alle bereitzustellen.
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Das nationale Breitbandprogramm France Très Haut Débit setzt das Ziel eines schnellen Breitbandzugangs für alle Haushalte bis 2022 und Glasfaser für alle bis 2025.
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Eine Reihe politischer Initiativen, die auf eine landesweite Festnetz- und Mobilfunk-Breitbandversorgung abzielen, unterstützen dänische Breitbandziele. Die Regierung arbeitet daran, Dänemark zu einem digitalen Vorreiter zu machen, indem es eine Grundlage für dänische Unternehmen...
The National Plan for the Development of Very High Capacity Networks, approved in March 2021, defines the strategic approach of the Czech Republic to the construction of VHCN.
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Der kroatische Nationale Breitbandentwicklungsplan 2021–2027 entspricht den Zielen der europäischen Gigabit-Gesellschaft für 2025 und teilweise den digitalen Zielen für 2030.
Der nationale Breitbandinfrastrukturplan für den Zugang der nächsten Generation „Connected Bulgaria“ und die Politik im Bereich der elektronischen Kommunikation wurden im August 2020 aktualisiert und angenommen.
Belgiens Breitbandstrategie ist in eine umfassendere Strategie Digital Belgium integriert. Ziel des nationalen Plans für Festnetz- und Mobilfunk-Breitbanddienste ist es, die verbleibenden weißen Gebiete zu beseitigen, in denen Hochgeschwindigkeitsdienste nicht verfügbar sind...
Österreichs Breitbandstrategie konzentriert sich auf die bundesweite Versorgung von Gigabit-Anschlüssen (fest und mobil) bis 2030.