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Gestaltung der digitalen Zukunft Europas

Illegale Inhalte auf Online-Plattformen

Die Europäische Kommission hat eine Empfehlung zu Maßnahmen zur wirksamen Bekämpfung illegaler Online-Inhalte angenommen.

    Person in weißem Hemd hält eine Lupe über einem Stapel von drei Paketen

© iStock by Getty Images -1129922783 Andrii Yalanskyi

Empfehlung zu Maßnahmen zur wirksamen Bekämpfung illegaler Online-Inhalte

Die Kommission ist besorgt darüber, dass die Entfernung illegaler Online-Inhalte nicht wirksam genug ist.

Themen wie Aufstachelung zum Terrorismus, illegale Hassreden, Material über sexuellen Missbrauch von Kindern, Verletzungen der Rechte des geistigen Eigentums und Verbraucherschutz erfordern einen starken, koordinierten EU-weiten Ansatz.

Die Kommission gab eine Empfehlung zu Maßnahmen zur wirksamen Bekämpfung illegaler Online-Inhalte ab. Mit dieser Empfehlung wird das politische Engagement einer früheren Mitteilung zur Bekämpfung illegaler Online-Inhalte in eine unverbindliche Rechtsform umgesetzt.

Online-Plattformen müssen bei der Content-Governance stärker verantwortlich sein. In der Empfehlung wird ein gemeinsamer Ansatz vorgeschlagen, um Inhalte im Internet schnell und proaktiv zu erkennen, zu entfernen und zu verhindern.

  • Klarere „Notice and Action“-Verfahren: Online-Plattformen sollten einfache und transparente Regeln für die Meldung illegaler Inhalte festlegen, einschließlich beschleunigter Verfahren für vertrauenswürdige Hinweisgeber. Inhalteanbieter sollten über solche Entscheidungen informiert werden und die Möglichkeit haben, sie anzufechten, um eine unbeabsichtigte Entfernung rechtlicher Inhalte zu vermeiden.
  • Effizientere Tools und proaktive Technologien: Unternehmen sollten klare Meldesysteme für die Nutzer einrichten. Sie sollten über proaktive Instrumente verfügen, um illegale Inhalte aufzudecken und zu entfernen, insbesondere für terroristische Inhalte und für Inhalte, die keine Kontextualisierung erfordern, um als illegal eingestuft zu werden, wie z. B. Material über sexuellen Missbrauch von Kindern oder gefälschte Waren.
  • Stärkere Garantien zur Gewährleistung der Grundrechte: Unternehmen sollten wirksame und angemessene Garantien treffen, um sicherzustellen, dass Entscheidungen zur Entfernung von Inhalten korrekt und begründet sind. Dies ist besonders wichtig, wenn automatisierte Werkzeuge eingesetzt werden. Diese Sicherheitsvorkehrungen sollten die menschliche Aufsicht und Überprüfung umfassen. Sie sollten unter uneingeschränkter Achtung der Grundrechte, der Meinungsfreiheit und der Datenschutzvorschriften gestaltet werden. 
  • Besondere Aufmerksamkeit für kleine Unternehmen: Die Industrie sollte durch freiwillige Vereinbarungen zusammenarbeiten und Erfahrungen, bewährte Verfahren und technologische Lösungen austauschen, einschließlich Instrumente, die eine automatische Erkennung ermöglichen. Von dieser geteilten Verantwortung sollten insbesondere kleinere Plattformen mit begrenzteren Ressourcen und Fachkenntnissen profitieren.
  • Engere Zusammenarbeit mit den Behörden: Unternehmen sollten die Strafverfolgungsbehörden unverzüglich informieren, wenn Beweise für eine schwere Straftat vorliegen oder der Verdacht besteht, dass illegale Inhalte eine Bedrohung für das Leben oder die Sicherheit darstellen. Die Mitgliedstaaten werden aufgefordert, geeignete rechtliche Verpflichtungen festzulegen.

Die Kommission ist der Auffassung, dass Online-Vermittler proaktive Maßnahmen ergreifen können, ohne die Haftungsbefreiung gemäß der Richtlinie über den elektronischen Geschäftsverkehr zu verlieren.

Hintergrund

Die Kommissionsdienststellen haben mehrere Workshops und Dialoge mit der Industrie durchgeführt und eine laufende Studie zu diesem Thema ins Leben gerufen. Diese Diskussionen lieferten einen Beitrag zu der Empfehlung. Mehrere Kommissionsmitglieder trafen sich 2018 mit Online-Plattformen, um sicherzustellen, dass sie sich für die Bekämpfung illegaler Inhalte einsetzen.

Der Ansatz ist vollständig abgestimmt und steht im Einklang mit der Urheberrechtsrichtlinie, einschließlich der weithin diskutierten Aspekte der Haftung von Online-Plattformen. Sie steht auch im Einklang mit der Überarbeitung der Richtlinie über audiovisuelle Medien.

Die Kommission schlug eine Folgenabschätzung in der Anfangsphase für Maßnahmen vor, mit denen die Wirksamkeit der Bekämpfung illegaler Online-Inhalte weiter verbessert werden soll. Die Folgenabschätzung wurde von einer offenen öffentlichen Konsultation in Kenntnis gesetzt, bei der Optionen für weitere Maßnahmen zur Bekämpfung illegaler Online-Inhalte geprüft wurden.

Das Gesetz über digitale Dienstleistungen

Die Kommission hat ein Gesetz über digitale Dienste (DSA) vorgeschlagen, das Maßnahmen zur Bekämpfung illegaler Waren, Dienstleistungen und Online-Inhalte enthält. 

Die DSA wird den Nutzern die Möglichkeit geben, illegale Inhalte online zu melden. Es wird einen privilegierten Kanal für vertrauenswürdige Flagger erstellen, um illegale Inhalte mit Priorität zu melden. Vertrauenswürdige Flagger sind diejenigen, die besondere Expertise und Kompetenz bewiesen haben. 

Sofern dies durch nationale Rechtsvorschriften ermöglicht wird, können die Behörden der Mitgliedstaaten von jeder Plattform, die in der EU tätig ist, unabhängig davon, wo sie niedergelassen sind, anordnen, illegale Inhalte zu entfernen.

Schließlich müssen sehr große Online-Plattformen mildernde Maßnahmen ergreifen, um ihre Nutzer vor illegalen Inhalten, Waren und Dienstleistungen zu schützen.

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Online Platforms

The European Commission aims to foster an environment where online platforms thrive, treat users fairly and take action to limit the spread of illegal content.

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