Länderbericht Zypern 2024 über die digitale Dekade

Zwei Hauptstärken oder Fortschrittsbereiche 

Konnektivitätsinfrastruktur

Zypern hat das Ziel einer 100-prozentigen Abdeckung der besiedelten Gebiete im Jahr 2022 bereits erreicht. Die Abdeckung durch Netze mit sehr hoher Kapazität (VHCN) in Zypern (77,1 %) lag leicht unter dem EU-Durchschnitt (78,8 %), aber das jüngste durchschnittliche jährliche Wachstum von 28,5 % zeigt ein Tempo des Fortschritts, das fast viermal schneller ist als der EU-Durchschnitt von 7,4 %. Die VHCN-Abdeckung der Haushalte in dünn besiedelten Gebieten (55,7 %) liegt leicht über dem EU-Durchschnitt (55,6 %), was auch das schnelle Wachstum seit 2022 (35 %) zeigt. Darüber hinaus liegt die Fibre-to-the-Premises-Abdeckung (FTTP) im Land mit 77,1 % über dem EU-Durchschnitt (64,0 %) und weist eine positive Dynamik auf.  

IKT-Spezialisten

IKT-Fachkräfte machen 5,4 % der erwerbstätigen Bevölkerung Zyperns aus und liegen damit über dem EU-Durchschnitt (4,8 %). Dies ist ein bemerkenswertes jährliches Wachstum von 17,4 %, das deutlich über dem durchschnittlichen jährlichen Wachstum der EU von 4,3 % liegt. 

Zwei Hauptmängel oder Bereiche, die es zu verbessern gilt

Grundlegende digitale Kompetenzen

Im Jahr 2023 verfügte weniger als die Hälfte der zyprischen Bevölkerung (49,5 %) über mindestens grundlegende digitale Kompetenzen, was unter dem EU-Durchschnitt von 55,6 % liegt. Darüber hinaus besteht die digitale Kluft zwischen den Altersgruppen fort: Obwohl 71,8 % der jungen Menschen (16-24 Jahre) mindestens über grundlegende digitale Kompetenzen verfügen, verfügen nur 59,6 % in der Altersgruppe der 25- bis 54-Jährigen und 18,4 % in der Altersgruppe der 55- bis 74-Jährigen über mindestens grundlegende digitale Kompetenzen.

Elektronische Gesundheitsdienste

Im Jahr 2023 ging Zypern im Vergleich zu 2022 (70,2) leicht zurück. Die Hauptlücken sind die Unfähigkeit, sich bei einem notifizierten e-ID-System zu authentifizieren, und der Zugangsdienst, der die Leitlinien für die Barrierefreiheit im Internet nicht befolgt. Zypern meldete der Kommission jedoch 2023 eine e-ID-Regelung an.

Der Fahrplan Zyperns zeigt, dass das Land einige Anstrengungen plant, um die Ziele und Vorgaben der digitalen Dekade zu erreichen. Darin werden Ziele für 12 von 14 zentralen Leistungsindikatoren (KPI) festgelegt, und in den meisten Fällen werden die Ziele mit den Zielen der EU für 2030 in Einklang gebracht. Für den digitalen Wandel plant Zypern, ein Gesamtbudget (ohne private Investitionen) von schätzungsweise 247 Mio. EUR (0,8 % des BIP) bereitzustellen. 

Digitale Rechte und Grundsätze

Die Eurobarometer-Sonderumfrage „Digitale Dekade 2024“ gibt einen Einblick in die Wahrnehmung digitaler Rechte. Aus dem Bericht geht hervor, dass nur 43 % der Befragten in Zypern der Ansicht sind, dass die EU ihre digitalen Rechte wirksam schützt, was einem Rückgang um 10 Prozentpunkte gegenüber 2023 entspricht. Bemerkenswert sind die Bedenken: 54 % sind besorgt über die Online-Sicherheit von Kindern (+15 Punkte im Vergleich zu 2023) und 47 % sind besorgt über die Kontrolle personenbezogener Daten (+12 Punkte). Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, die digitalen Rechte auf nationaler Ebene zu stärken. 58 % schätzen jedoch den Zugang zu öffentlichen Online-Diensten und die Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit im Online-Umfeld. 

Länderspezifische Empfehlungen

Zypern muss seine Leistung im Hinblick auf die Ziele und Vorgaben der digitalen Dekade verbessern, um Wettbewerbsfähigkeit, Resilienz und Souveränität zu fördern und europäische Werte und Klimaschutzmaßnahmen zu fördern. 

Weitere Informationen und die vollständige Liste der Empfehlungen sind demBericht zuentnehmen.