Um die wesentlichen strategischen Interessen der EU zu schützen, leitet die Kommission eine gemeinsame Mitteilung zur Verbesserung der Sicherheit von Seekabeln ein.
U-Boot-Kommunikationskabel tragen 99% des interkontinentalen Internetverkehrs. Unterdessen sind unterseeische Stromkabel der Schlüssel zur Energieversorgungssicherheit, verbinden Strommärkte und bringen erneuerbare Offshore-Energie an Land. Eine hybride Kampagne, die auf diese kritischen Infrastrukturen abzielt, kann wesentliche Funktionen und Dienste in der EU stören und direkte Auswirkungen auf unser Leben haben.
Mit der Gemeinsamen Mitteilung werden vier Ziele verfolgt:

Prävention
Verringerung der Zahl und der Auswirkungen von Störfällen und Erschwerung der Gefährdung der Sicherheit der Union durch böswillige Akteure.

Leitaktionen
Verschärfung der Sicherheitsanforderungen und Risikobewertungen für Seekabel und Priorisierung der Finanzierung bei der Einführung neuer und intelligenter Kabel, um die Redundanzen und damit die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen.

Detektion
Die schnelle und Echtzeit-Erkennung hat sich als eine der Grundlagen erwiesen, um Sabotage gegen Seekabel entgegenzuwirken.

Leitaktionen
Verbesserung der Fähigkeiten zur Bedrohungsüberwachung pro Meeresbecken, um ein umfassendes Lagebild zu erstellen und frühere Warnungen und Reaktionen zu ermöglichen.

Reaktion und Wiederherstellung
Die Verringerung der Reaktions- und Reparaturzeit stärkt die Widerstandsfähigkeit und wirkt abschreckend.

Leitaktionen
Verbesserung der Effizienz des Krisenrahmens auf EU-Ebene für rasches Handeln bei Vorfällen mit Auswirkungen auf Seekabel und Einrichtung einer EU-Reserve für Kabelschiffe, um die Zeit für die Reparatur beschädigter Kabel zu verkürzen.

Abschreckung
Die EU beabsichtigt, die Kosten für böswillige Akteure durch Instrumente zur Qualifizierung, zum Nachweis, zur formalen Zuordnung und zur Sanktionierung von Sabotageaktionen zu erhöhen.

Leitaktionen
Durchsetzung von Sanktionen und diplomatischen Maßnahmen gegen feindliche Akteure und die „Schattenflotte“, uneingeschränkte Nutzung des hybriden Instrumentariums zur Bekämpfung hybrider Kampagnen und Förderung der „Kabeldiplomatie“ mit globalen Partnern.
CEF Digital
420 Mio. EUR bereits für 51 Backbone-Konnektivitätsprojekte bereitgestellt
35,6 Mio. EUR wurden in acht spezifische U-Boot-Datenkabel im atlantischen und nordischen Raum, einschließlich der Ostsee, investiert.
Zwischen 2025 und 2027 werden zusätzlich 540 Mio. EUR in die Finanzierung digitaler Infrastrukturprojekte, einschließlich intelligenter Unterseekabel, investiert, wobei strategische Kabelprojekte von europäischem Interesse Vorrang haben.
Karte der Kabelprojekte, die im Rahmen der Aufforderungen 1-3 im Rahmen des Digitalprogramms der Fazilität „Connecting Europe“ finanziert werden.
Die Karte kann sich je nach der tatsächlichen Durchführung des Programms ändern.
Fazilität „Connecting Europe“ (CEF) für Energie
Die Fazilität „Connecting Europe“ (CEF) für Energie hat bisher über 8 Mrd. EUR in die Energieinfrastruktur der EU investiert, die meisten davon für Stromkabelprojekte wie:
Synchronisation in der Ostsee: 1,23 Mrd. EUR an Gesamtausgaben > EE, LT, LV, PL
Große Seeverbindungsleitung (Untersee): 658 Mio. EUR > CY, EL
Bornholm Energieinsel (Untersee): 645 Mio. EUR > DE, DK
Biskaya-Bucht (Untersee): 578 Mio. EUR > ES, FR
Keltische Verbindungsleitung (Untersee): 531 Mio. EUR > FR, IE