Der Dialog der Kommission mit Interessenträgern über die Ökologisierung des audiovisuellen Sektors im Juni 2021 gipfelte in einer gemeinsamen Erklärung, die im Februar 2022 veröffentlicht wurde. In dieser Erklärung wurde die Annahme einer standardisierten Methode zur Messung der CO2-Emissionen befürwortet. Die Kommission hat nun einen wichtigen Schritt nach vorn getan, indem sie im Rahmen einer Ausschreibung die Entwicklung eines Rechners zur Bewertung des CO2-Fußabdrucks audiovisueller Werke in Auftrag gegeben hat.
Mit dem Projekt wurde ein Konsortium mit dem Leiter Seriotec, einem deutschen Unternehmen, das auf Cloud-gestützte Anwendungen wie das Produktionsdrehkreuz Yamdu spezialisiert ist, sowie KlimAktiv, einem Sachverständigen für Systeme zur Berechnung des CO2-Fußabdrucks und dem Green-Film-Experte Philip Gassmann betraut.
Das Projekt läuft von Januar 2024 bis Dezember 2027 (48 Monate) und verfügt über ein geschätztes Budget von 650,000 EUR aus dem Aktionsbereich MEDIA des Programms Kreatives Europa.
Was ist von diesem Projekt zu erwarten?
Das Projekt wird eine gemeinsame Berechnungsmethode und eine benutzerfreundliche Web-Anwendung liefern, die alle Produzenten in den 27 EU-Mitgliedstaaten zur Berechnung des CO2-Fußabdrucks ihrer audiovisuellen Produktionen verwenden können. DieAnwendung wird bestehende und neu entstehende Rechenanlagen durch eine gemeinsame API und einen gemeinsamen Datenaustausch ergänzen. Der gemeinsame Rechner wird jedoch nicht an die Stelle nationaler Rechengeräte treten, bei denen möglicherweise tiefergehende Messungen erforderlich sind. Wichtig ist, dass dieses Instrument für die Nutzer kostenlos zugänglich sein wird. Das Instrument wird insbesondere für Produzenten von Filmen und Fernsehserien, für Nachhaltigkeitsbeauftragte im audiovisuellen Bereich, für die CO2-Messung zuständige Besatzungsmitglieder sowie Filmfonds, insbesondere für europäische Koproduktionen, nützlich sein.
Das Instrument wird an die Empfehlung der Europäischen Kommission zur Verwendung von Methoden zur Berechnung des Umweltfußabdrucks angepasst, die die Kommission im Dezember 2021 angenommen hat.
Die wichtigsten Vorteile des europäischen CO2-Rechners?
- Datenaustausch und Vergleichbarkeit: Erleichtert den nahtlosen Datenaustausch und die Vergleichbarkeit zwischen den Mitgliedstaaten und zwischen bestehenden Rechenanlagen, indem gemeinsame Mindestparameter und CO2-Emissionsfaktoren ermittelt werden.
- Einfache Annahme: Sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Nutzer konzipiert, um eine einfache Einführung für die Messung des CO2-Fußabdrucks zu gewährleisten und gleichzeitig mit bestehenden Rechengeräten für erfahrene Nutzer kompatibel zu bleiben.
- Nutzerorientierter Ansatz: Das Instrument bietet eine benutzerfreundliche Schnittstelle zur Berechnung, Überwachung und letztendlich Verringerung des CO2-Fußabdrucks von AV-Produktionen.
- Information über politische Entscheidungen: Bietet konkrete Informationen zur Verbesserung der Politikgestaltung auf europäischer Ebene und trägt zu den laufenden Ökologisierungsbemühungen im audiovisuellen Sektor bei.