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Gestaltung der digitalen Zukunft Europas
Digibyte | Veröffentlichung

Vorstellung des ersten regulatorischen „Sandkastens“ zur künstlichen Intelligenz

Die spanische Regierung und die Europäische Kommission haben heute auf einer Veranstaltung in Brüssel in Anwesenheit spanischer und europäischer Behörden sowie renommierter Experten in diesem Bereich ein Pilotprojekt des ersten regulatorischen Sandkastens zur künstlichen Intelligenz (KI) vorgestellt.

image of brain surrounded by data

© image by KanawatTH - Getty Images/iStock

Mit dem „Sandbox“ sollen die zuständigen Behörden den Unternehmen, die KI entwickeln, nahegebracht werden, um bewährte Verfahren für die Umsetzung der künftigen KI-Verordnung der Europäischen Kommission (Gesetz über künstliche Intelligenz) festzulegen. Dadurch würde auch sichergestellt, dass die Gesetzgebung innerhalb von zwei Jahren umgesetzt werden kann.

Das regulatorische „Sandkästen“ ist eine Möglichkeit, Innovatoren und Regulierungsbehörden miteinander zu verbinden und ihnen ein kontrolliertes Umfeld für die Zusammenarbeit zu bieten. Eine solche Zusammenarbeit zwischen Regulierungsbehörden und Innovatoren sollte die Entwicklung, Erprobung und Validierung innovativer KI-Systeme erleichtern, um die Einhaltung der Anforderungen der KI-Verordnung zu gewährleisten.

Während sich das gesamte Ökosystem derzeit auf das KI-Gesetz vorbereitet, dürfte diese Sandbox-Initiative leicht umzusetzende, zukunftssichere Leitlinien für bewährte Verfahren und andere unterstützende Materialien hervorbringen. Solche Ergebnisse sollen die Umsetzung der Vorschriften durch Unternehmen, insbesondere KMU und Start-up-Unternehmen, erleichtern. 

Im Rahmen dieses von der spanischen Regierung ins Leben gerufenen „Sandkästen“-Pilotprojekts werden die Anforderungen der künftigen KI-Verordnung sowie andere Aspekte wie Konformitätsbewertungen oder Tätigkeiten nach dem Inverkehrbringen untersucht.

Dank dieser Piloterfahrung werden die Verpflichtungen und die Art und Weise ihrer Umsetzung für die Anbieter von KI-Systemen (Teilnehmer des Sandkastens) dokumentiert und in einer bewährten Praxis und in Leitlinien für die Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse systematisiert. Die Ergebnisse umfassen auch Kontroll- und Follow-up-Methoden, die für die Überwachung der nationalen Behörden, die für die Umsetzung der in der Verordnung vorgesehenen Aufsichtsmechanismen zuständig sind, nützlich sind.

Um die Zusammenarbeit aller möglichen Akteure auf europäischer Ebene zu stärken, steht diese Übung auch anderen Mitgliedstaaten offen, die dem Pilotprojekt folgen oder sich dem Pilotprojekt anschließen können, was möglicherweise zu einem europaweiten KI-Regulierungs-Sandkasten werden könnte. Die Zusammenarbeit auf EU-Ebene mit anderen Mitgliedstaaten wird im Rahmen der von der Kommission eingesetzten Expertengruppe für KI und Digitalisierung von Unternehmen fortgesetzt.

Die Finanzierung dieses Sandkastens erfolgt aus den Aufbau- und Resilienzfonds, die der spanischen Regierung im Rahmen des spanischen Aufbau-, Transformations- und Resilienzplans und insbesondere im Rahmen der nationalen KI-Strategie Spaniens (Komponente 16 des Plans) zugewiesen wurden. Das Gesamtbudget für das Pilotprojekt wird sich auf rund 4,3 Mio. EUR für etwa drei Jahre belaufen.

Leitfaden für alle Mitgliedstaaten und die Europäische Kommission

Die Tests beginnen im Oktober 2022, und die Ergebnisse werden während des spanischen EU-Ratsvorsitzes im zweiten Halbjahr 2023 veröffentlicht. Die im Sandkasten gesammelten Erfahrungen werden in Form von bewährten Verfahren und Umsetzungsleitlinien vorgestellt und allen Mitgliedstaaten und der Europäischen Kommission zur Verfügung gestellt und können zur Vorbereitung der Umsetzung der künftigen KI-Verordnung genutzt werden.