Jupiter wird Europas erster Exa-Computer sein, der über eine Milliarde Berechnungen pro Sekunde durchführen kann. Nach der vollständigen Installation und Inbetriebnahme auf dem Campus des Forschungszentrums Jülich im Jahr 2023 wird das europäische Hochleistungsrechnen weltweit an erster Stelle stehen. Dies ist ein wichtiger Schritt nach vorn für das Hochleistungsrechnen in Europa und ein enormer Boon für die europäische Wissenschaft.
Mit der größten Rechenleistung auf der Erde wird JUPITER die Entwicklung hochpräzisionsstarker Modelle komplexer Systeme unterstützen. Diese Modelle werden Bedingungen und Lösungen für Herausforderungen wie Klimawandel und Drogenentdeckung simulieren, das menschliche Gehirn entschlüsseln, Tsunami-Frühwarnsysteme entwickeln und zur Schaffung einer nachhaltigen Energieerzeugung beitragen.
Sie wird auch die intensive Nutzung künstlicher Intelligenz und die Analyse extrem großer Datenvolumina, auch für die Initiative „Destination Earth“, ermöglichen. Mit dieser Initiative wird auf globaler Ebene ein hochpräzises digitales Zwilling der Erde entwickelt, um den Klimawandel und extreme Wetterereignisse und ihre Auswirkungen besser zu verstehen und die Wechselwirkung zwischen Naturphänomenen und menschlichen Aktivitäten in beispiellosem Ausmaß zu überwachen und vorherzusagen.
Diese massive Rechenleistung wird unter besonderer Berücksichtigung der Nachhaltigkeit und des umweltfreundlichen Hochleistungsrechnens konzipiert. Er wird mit Ökostrom betrieben und durch ein energieeffizientes Wasserkühlsystem gekühlt.
Jupiter wird für ein breites Spektrum europäischer Nutzer, unabhängig davon, wo sie sich in Europa befinden, in den Wissenschaftskreisen, in der Industrie und im öffentlichen Sektor zur Verfügung stehen. Der Zugang zu den Rechenressourcen der neuen Maschine wird vom Gemeinsamen Unternehmen EuroHPC und Deutschland gemeinsam verwaltet.
Dieser Supercomputer wird mit einem Budget von maximal 500 Mio. EUR ausgestattet und zu 50 % von der Europäischen Union und zu 50 % von der Bundesregierung kofinanziert (zu gleichen Teilen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW NRW).
Weitere Schritte
In der inzwischen unterzeichneten Aufnahmevereinbarung sind die Bedingungen für jede Partei festgelegt. Das Vergabeverfahren für diesen neuen Supercomputer wird vom Gemeinsamen Unternehmen EuroHPC verwaltet und in Kürze eingeleitet.
Hintergrund
Im Juni 2022 kündigte das Gemeinsame Unternehmen EuroHPC die Auswahl neuer Standorte für neue Supercomputer von Weltrang in Deutschland, Polen, Irland, Griechenland und Ungarn an. Diese Aufnahmeeinrichtungen wurden im Anschluss an zwei im Dezember 2021 veröffentlichte Aufforderungen zur Interessenbekundung ausgewählt.
Um Europa mit einer weltweit führenden Hochleistungsrecheninfrastruktur auszustatten, hat das Gemeinsame Unternehmen EuroHPC bereits acht Supercomputer in ganz Europa beschafft. Sechs Supercomputer sind nun in Betrieb: LUMI in Finnland, LEONARDO in Italien, Vega in Slowenien, MeluXina in Luxemburg, Discoverer in Bulgarien und Karolina in der Tschechischen Republik. Zwei weitere Supercomputer sind im Einsatz: MareNostrum5 in Spanien und Deucalion in Portugal.