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News article | Veröffentlichung

EU-finanziertes Projekt veröffentlicht erstmals EU-weite Studie zu „Nachrichtenwüsten“

Im Rahmen des von der EU unterstützten Pilotprojekts LocalMedia4Democracy wurde eine EU-weite Studie und Bestandsaufnahme von Nachrichtenwüsten veröffentlicht. Das Konsortium erhielt auch EU-Unterstützung zur Bewältigung dieser Herausforderung und investiert fast 1,2 Mio. EUR in 42 lokale und regionale Medien in Nachrichtenwüsten.

EU funded project publishes first-ever EU-wide study on ‘news deserts’

iStock Photo Getty Images Plus © Mihajlo Maricic

Wie werden in der Studie Nachrichtenwüsten definiert?

In der Studie werden „Nachrichtenwüsten“ als Gebiete oder Gemeinschaften definiert, in denen der Zugang zu ausreichend vielfältigen und unabhängigen lokalen, regionalen und kommunalen Medien und Informationen schwierig oder unmöglich ist. Zur Operationalisierung des Konzepts analysierten unabhängige Forscher lokale Medienökosysteme anhand von Kriterien wie der Präsenz lokaler und kommunaler Mediendienste und ihrer Nachhaltigkeit, den lokalen Marktbedingungen, der redaktionellen Unabhängigkeit, der Fähigkeit der Medien, marginalisierte Gruppen zu erreichen, sowie der Sicherheit lokaler Journalisten.

Was sind die wichtigsten Ergebnisse der Studie?

Für jedes der vorgenannten Kriterien legten die Forscher in den Mitgliedstaaten Risikoniveaus fest. Insgesamt zeigen die soeben veröffentlichten Forschungsarbeiten, dass das Phänomen der Nachrichtenwüsten zunimmt und alle Mitgliedstaaten betroffen sind, wobei Mittel- und Osteuropa sowie ländliche Gebiete besonders betroffen sind. Um dieses für den Medienpluralismus relevante Problem anzugehen, werden im Rahmen der Forschung Empfehlungen für Behörden, Journalistenorganisationen und andere Interessenträger abgegeben, die von der Innovationsförderung bis hin zur Datenerhebung reichen.

Was wird getan, um dies zu beheben?

Neben der Bestandsaufnahme und dem Bericht erhielt das Konsortium EU-Unterstützung bei der Bewältigung dieser Herausforderung und investierte fast 1,2 Mio. EUR in 42 lokale und regionale Medien in Nachrichtenwüsten oder in Gebiete, in denen die Gefahr besteht, dass sie zu werden. Kleine Finanzhilfen konzentrieren sich auf transformative Projekte wie die Entwicklung von Videoformaten, die Bereitstellung unabhängiger Informationen für sprachliche Minderheiten oder Instrumente zur Meldung von Verstößen gegen Demokratie oder Rechte. Einige Projekte haben bereits direkte und positive Auswirkungen auf Demokratie und Rechenschaftspflicht auf lokaler Ebene.

Die Kommission verfolgt dieses Pilotprojekt bereits weiter und hat Mittel aus dem Programm Kreatives Europa für die weitere Unterstützung von Vermittlern bereitgestellt, die Medien, die für die Demokratie von besonderer Bedeutung sind, Finanzhilfen gewähren. Es wurden vier Projekte im Wert von 7 Mio. EUR ausgewählt.

Das kürzlich vereinbarte Europäische Medienfreiheitsgesetz wird auch den Medienpluralismus besser schützen, indem insbesondere sichergestellt wird, dass die Mitgliedstaaten mittels Medienpluralismustests eine Bewertung der Auswirkungen wichtiger Medienmarktkonzentrationen auf den Medienpluralismus und die redaktionelle Unabhängigkeit vornehmen.

Hintergrund

Das Projekt „LocalMedia4Democracy“ wurde im Anschluss an eine offene Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen ausgewählt, die von der Europäischen Kommission auf Ersuchen des Europäischen Parlaments durchgeführt wurde. Ihr Hauptziel besteht darin, öffentliche und private Akteure zu mobilisieren und einen Beitrag zur Wiederbelebung der lokalen Medienlandschaft durch Maßnahmen zur Stärkung ihrer Widerstandsfähigkeit, Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit zu leisten, indem die Innovationsfähigkeit der Medien verbessert wird.

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