5G bietet praktisch universelle, ultra-hohe Bandbreite und niedrige Latenz „Konnektivität“ nicht nur für einzelne Benutzer, sondern auch für verbundene Objekte. Es wird erwartet, dass es eine breite Palette von Anwendungen und Sektoren, einschließlich beruflicher Anwendungen, bedient. Zum Beispiel vernetzte automatisierte Mobilität, elektronische Gesundheitsdienste, Energiemanagement, möglicherweise Sicherheitsanwendungen und vieles mehr.
5G wird auch ein Schlüsselfaktor für Systeme der künstlichen Intelligenz sein, da es Datenerfassung und -analyse in Echtzeit ermöglicht. Gleichzeitig wird sie die Cloud auf eine neue Dimension bringen, indem sie die Verteilung von Computing und Storage wie Edge Cloud und Mobile Edge Computing in der gesamten Infrastruktur ermöglicht.
Europa gestaltet die 5G-Vision
Die Europäische Kommission hat 5G-Möglichkeiten frühzeitig ermittelt und 2013 eine öffentlich-private Partnerschaft für 5G (5G-PPP) gegründet, um Forschung und Innovation im Bereich der 5G-Technologie zu beschleunigen. Die Europäische Kommission hat im Rahmen des Programms „Horizont 2020“ öffentliche Mittel in Höhe von mehr als 700 Mio. EUR bereitgestellt, um diese Maßnahme zu unterstützen.
Diese Aktivitäten werden von einem internationalen Plan begleitet, mit dem ein globaler Konsens über 5G sichergestellt werden soll. EU-Investitionen in 5G-Forschung und -Normen sind erforderlich, um das bis 2025 erwartete Verkehrsaufkommen zu unterstützen. Durch EU-Investitionen werden auch Netze und Internetarchitekturen in aufstrebenden Bereichen wie der Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) und dem Internet der Dinge (IoT) gefördert.
Die Kommission nahm 2016 einen 5G-Aktionsplan für Europa an, um den frühzeitigen Ausbau der 5G-Infrastruktur in ganz Europa sicherzustellen. Ziel des Aktionsplans war es, bis spätestens Ende 2020 mit der Einführung von 5G-Diensten in allen EU-Mitgliedstaaten zu beginnen. Im Anschluss daran wird ein rascher Aufbau vorgeschlagen, um eine ununterbrochene 5G-Abdeckung in städtischen Gebieten und entlang der wichtigsten Verkehrswege bis 2025 zu gewährleisten.
Der digitale Kompass: Der europäische Weg für das digitale Jahrzehnt, das 2021 angenommen wurde, legt das zusätzliche Ziel fest, bis 2030 alle besiedelten Gebiete mit 5G zu erfassen.
Um die Fortschritte des 5G-Aktionsplans und der Strategie der digitalen Dekade zu überwachen, unterstützt die Kommission die Europäische 5G-Beobachtungsstelle. Die Beobachtungsstelle ist ein Überwachungsinstrument, das wichtige Marktentwicklungen in Europa im globalen Kontext abdeckt. Darüber hinaus berichtet er über vorbereitende Maßnahmen der Mitgliedstaaten wie Frequenzauktionen und nationale 5G-Strategien.
Die Einführung von 5G-Netzen hängt eng vom Zugang zu Funkfrequenzen, der Grundlage drahtloser Technologien, ab. Da die Zahl der vernetzten Geräte und ihre Nutzung zunimmt, müssen die Frequenzressourcen und ihre Nutzung europaweit harmonisiert werden, um eine grenzübergreifende Interoperabilität der Infrastruktur zu ermöglichen. Dies ist die Basis für eine breite Palette von Dienstleistungen mit 5G für Verbraucher, wie neue Smartphone-Apps und professionelle Dienstleistungen für verschiedene Industriezweige.
Jenseits von 5G, Richtung 6G
Die 5G-Technologie und -Standards werden sich in den nächsten Jahren rasant weiterentwickeln. Forschungs- und Innovationsinitiativen (R & I) im Zusammenhang mit 6G-Technologien entstehen weltweit, wobei die ersten Produkte und Infrastrukturen bis Ende dieses Jahrzehnts entwickelt werden sollen.
6G-Systeme ermöglichen eine Verschiebung von Gigabit- zu Terabit-Kapazitäten und Reaktionszeiten unter Millisekunden. Dies ermöglicht neue Anwendungen wie Echtzeitautomatisierung oder Extended Reality Sensing (Internet of Senses). Es wird auch Daten zur Verfügung stellen, um die Schaffung eines digitalen Zwillings der physischen Welt zu erleichtern.
Um diesen Wandel zu unterstützen, wurde mit derVerordnung 2021/2085 des Ratesdas Gemeinsame Unternehmen „Intelligente Netze und Dienste“ (SNS JU) als Rechts- und Finanzierungseinrichtung errichtet und ein ehrgeiziger EU-Haushalt in Höhe von 900 Mio. EUR für den Zeitraum 2021-2027 festgelegt, der von der Industrie zu ergänzen ist. Die Auftaktveranstaltung „On the Road to 6G“fand im März 2022 auf dem Mobile World Congress 2022 in Barcelona statt.
Die beiden Hauptmissionen des Gemeinsamen Unternehmens SNS sind:
- Förderung der Technologiesouveränität Europas in 6G durch die Umsetzung der damit verbundenen R & I;
- Förderung der 5G-Einführung in ganz Europa durch die Entwicklung digitaler Leitmärkte und die Ermöglichung des digitalen und ökologischen Wandels in Wirtschaft und Gesellschaft.
Nach einer ersten Reihe von 6G-Projekten im Wert von 60 Mio. EUR, einschließlich des VorzeigeprojektsHexa-X,verabschiedete das Gemeinsame Unternehmen SNS sein erstes Arbeitsprogrammfür Forschung und Innovation für intelligente Netze und Dienstleistungen 2021-2022 mit einer zweckgebundenen öffentlichen Finanzierung von rund 250 Mio. EUR. Im Anschluss an die erste Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen begannen im Januar 2023 35 SNS-Projekte.
Anschließend eine zweite Reihe von Aufforderungen im Rahmen des SNS-Arbeitsprogramms für Forschung und Innovation 2023-2024. Die neu ausgewählten Projekte sollen 2024 bzw. 2025 beginnen.
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Die Kommission hat neue strategische Ziele für den 5G-Einsatz in der digitalen Dekade als Grundlage für eine digitale und grüne Erholung festgelegt.
Das Gemeinsame Unternehmen „Europäische intelligente Netze und Dienste“ (SNS JU) zielt darauf ab, die Führungsrolle der Industrie in Europa in 5G und 6G zu sichern.
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