Der Sprachdatenraum soll den Interessenträgern die Möglichkeit geben, ihre Anstrengungen in Bezug auf Sprachressourcen (Daten, Werkzeuge, Dienste, Modelle usw.) zu monetarisieren und gleichzeitig die Einführung von Sprachmodellen und Sprachtechnologiediensten für ihre Unternehmen auf einem einzigen Markt zu unterstützen. Ziel ist die Schaffung einer vernetzten und wettbewerbsfähigen europäischen Datenwirtschaft zur Förderung und Weiterverwendung von Sprachressourcen.
Im Einklang mit der Europäischen Datenstrategie und dem Start des DIGITAL-Programms organisierte die Europäische Kommission eine Reihe von acht Workshops. Sie betrafen mehrere Wirtschaftszweige (Nachrichten, Rundfunk, Werbung, Verlagswesen, Sprachtechnologie, Telekommunikationsindustrie sowie Bibliotheken, Archive und öffentliche Verwaltungen). Ziel war es nicht nur, das Konzept des „Sprachendatenraums“ vorzustellen, sondern auch Erkenntnisse aus den verschiedenen Interessengruppen zu sammeln.
An diesen Workshops nahmen über 100 Vertreter von Organisationen teil, darunter der Verband der europäischen Verleger, der europäische Daten- und Marketingverband, das Europäische Telekommunikationsnetz und die Europäische Rundfunkunion. Durch ihre Teilnahme ermittelten sie verschiedene Möglichkeiten, z. B. die Monetarisierung von Sprachdaten, die Bekämpfung der Fragmentierung der europäischen Sprachentechnologielandschaft und ihre Bereicherung durch hochwertige Daten, die unterschiedliche Verfahren, Geschäftsbereiche und Anwendungsfälle abdecken. Darüber hinaus vertraten die Interessenträger die Auffassung, dass unverzichtbare „Grundbedingungen“ umgesetzt werden müssen und bestimmte Herausforderungen noch zu bewältigen sind, und zwar auf technischer Ebene (z. B. Förderung von Normen, Normalisierung von Metadaten, Gestaltung und Entwicklung der Architektur), rechtlicher (z. B. Einhaltung der DSGVO, Umsetzung der Klärung von Rechten des geistigen Eigentums und korrekter Lizenzierung) oder operativer Ebene (z. B. Festlegung der Governance, Förderung von Nachhaltigkeit und Interoperabilität).
Der Sprachdatenraum wird wie folgt finanziert:
- Rahmenprogramm: Arbeitsprogramm „Digitales Europa“ 2021-2022;
- Art der Maßnahme: VERGABE ÖFFENTLICHER AUFTRÄGE;
- Vorläufige Mittelausstattung: 6 Mio. EUR;
- Voraussichtlicher Zeitpunkt der Einleitung der Aufforderung: Juli – September 2022;
- Voraussichtliches Anfangsdatum: Anfang 2023;
- Link zum LDS-Beschaffungstext auf der TED-eTendering-Website.
Das Workshop-Material, einschließlich des Workshopsberichts und der Präsentation der Europäischen Kommission über das Projekt „Sprachendatenraum“, ist unter folgenden Links abrufbar: