Skip to main content
Gestaltung der digitalen Zukunft Europas
Digibyte | Veröffentlichung

Europa stockt 6G-Forschungsinvestitionen auf und wählt 35 neue Projekte im Wert von 250 Mio. EUR aus.

Das Gemeinsame Unternehmen für intelligente Netze und Dienste (SNS JU) wählte sein erstes Portfolio von 35 Forschungs-, Innovations- und Versuchsprojekten aus, um die Entwicklung der 5G-Ökosysteme zu ermöglichen und die 6G-Forschung in Europa zu fördern. Mit einer kombinierten Finanzierung dieses neuen Portfolios in Höhe von rund 250 Mio. EUR im Rahmen von Horizont Europa soll eine erstklassige europäische Lieferkette für fortgeschrittene 5G-Systeme aufgebaut und Europas 6G-Technologiekapazitäten aufgebaut werden.

Panuwat Dangsungnoen

Im Anschluss an die Bewertung von Vorschlägen, die im Rahmen der ersten Aufforderung des Gemeinsamen Unternehmens für intelligente Netze und Dienste der EU (SNS JU) eingereicht wurden, wurden insgesamt 35 Forschungs- und Innovationsprojekte (FuI-Projekte) ausgewählt. Der Start erfolgte im Anschluss an den förmlichen Beschluss des SNS-Verwaltungsrats im Juli und die heutige Präsentation des Portfolios in der Gruppe der Vertreter der SNS-Staaten (SRG).

Ziel des Gemeinsamen Unternehmens SNS ist es, die Führungsrolle Europas bei der Entwicklung und Einführung von Netztechnologien der nächsten Generation sowie vernetzten Geräten und Diensten durch einen ehrgeizigen FuI-Fahrplan und eine solide Einführungsagenda zu stärken. Darüber hinaus trägt sie zu den Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung für nachhaltige, widerstandsfähige und klimaneutrale Netzinfrastrukturen und -dienste bei.

Im Rahmen der Forschungs- und Innovationsprojekte werden intelligente Kommunikationskomponenten, -systeme und -netze für 6G entwickelt, die sowohl einen evolutionären Pfad durch weitere Verbesserungen der fortgeschrittenen 5G-Technologie als auch einen revolutionäreren Weg durch Untersuchung der Vorteile vielversprechender technologischer Voraussetzungen verfolgen. Technologievalidierungsinitiativen werden experimentelle SNS-Infrastrukturen entwickeln und groß angelegte SNS-Tests und -Pilotprojekte in verschiedenen Wirtschafts- und Industriezweigen wie Medien, industrielles Internet der Dinge, Energie, Baugewerbe, Automobilindustrie, elektronische Gesundheitsdienste, Kultur, Landwirtschaft und Bildung durchführen.

Überblick über das Projektportfolio

Bereich A – Intelligente Kommunikationskomponenten, -systeme und -netze für mittelfristige 5G-Weiterentwicklungssysteme.

Die sieben (7) Projekte in diesem Bereich (BeGreen, 5G-STARDUST, SEASON, 6Green, Verge, NANCY, ACROSS) folgen einem sich weiterentwickelnden Weg zur Entwicklung von 6G-Netzen. Die ausgewählten Projekte weisen Komplementarität auf und wurden so ausgewählt, dass eine vollständige Systemansicht entsteht. Zu den Forschungsthemen gehören energieeffiziente Funknetze, adaptive Open RAN, integrierte 5G-Nicht-Terestrial Networks (NTN), KI-gestützte Edge-Plattformen und intelligentes Ressourcenmanagement, das Sicherheit, Privatsphäre und Vertrauenswürdigkeit gewährleistet.

Schwerpunkt B – Forschung für revolutionäre technologische Fortschritte auf dem Weg zu 6G.

Der Schwerpunkt liegt auf neuartigen Technologien, die voraussichtlich mittel- und/oder langfristig in kommerziellen Netzen eingeführt werden. Forschungsthemen der 19 ausgewählten Projekte (EINSTEIN6G, ADROIT6G, DESIRE6G, PREDICT-6G, TERA6G, TERRAMETA, 6GTandem, CENTRIC, TIMES, FLEX-SCALE, ETHER, 6G-NTN, SUPERIOT, CONFIDENTIAL6G, Strenge, HORSE, Privatperson, Hexa-X-II, 6G-SHINE) umfasst unter anderem neuartige 6G-Systemarchitekturen, fortgeschrittene drahtlose und optische Kommunikationstechnologien, Fortschritte bei nicht terrestrischen Netzen, sichere Entwicklung ultrazuverlässiger Anwendungen und Anwendungen mit geringer Latenzzeit (URLLC).

Abschnitt C – experimentelle SNS-Infrastrukturen.

Die drei (3) Projekte im Bereich C (6G-Sandbox, 6G-BRICKS, 6G-XR) zielen auf die Entwicklung EU-weiter Versuchsplattformen ab, die vielversprechende technische 6G-Embleme für ihre weitere Validierung umfassen können. Wesentliche Aspekte der Projekte sind die Wiederverwendbarkeit und die Fähigkeit zur Weiterentwicklung der experimentellen Plattformen während der Laufzeit des SNS-Programms. Zugänglichkeit und Offenheit mit genau definierten und klar dokumentierten technologischen und geschäftlichen Schnittstellen gelten ebenfalls als Schlüsselgüter der zu entwickelnden Infrastrukturen.

Abschnitt D – großmaßstäbliche SNS-Prüfungen und -Piloten.

Bei vier (4) Projekten (TARGET-X, TrialsNet, FIDAL, IMAGINE-B5G) werden großmaßstäbliche SNS-Tests und -Pilotprojekte mit spezifischen Vertikalen von großer wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Bedeutung durchgeführt. Ziel ist die Erforschung und Demonstration von 5G/6G-Technologien, fortgeschrittenen Anwendungen und Diensten in vertikalen Sektoren wie Energie, Baugewerbe, Automobilindustrie, Fertigung, elektronische Gesundheitsdienste, Kultur und Medien. Darüber hinaus sollen diese groß angelegten Versuche zum Katalysator für die Schaffung lebensfähiger Wirtschaftsökosysteme werden. Stream-D-Projekte umfassen Technologien, die derzeit wichtige Voraussetzungen für 6G-Netze sind, wie KI/ML, Cybersicherheit, Cloud/edge und fortgeschrittene IoT-Lösungen usw.

Das Projektportfolio umfasst zwei (2) Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahmen (SNS OPS & SNS ICE), die sich auf interne operative Aspekte der SNS-Partnerschaft sowie auf die Aufnahme von Dialogen mit EU-Initiativen (z. B. damit verbundene Partnerschaften, nationale Initiativen usw.) konzentrieren und die SNS-Ergebnisse und -Ergebnisse auf globaler Ebene fördern und gleichzeitig auf die Schaffung globaler Standards hinarbeiten.

Hintergrund

Im November 2021 wurde mit der Verordnung (EU) 2021/2085 des Rates das Gemeinsame Unternehmen SNS als Rechts- und Fördereinrichtung – eine der Europäischen Partnerschaften zur Förderung des ökologischen und digitalen Wandels – eingerichtet. Dieser Partner wird gemeinsam von der Europäischen Kommission und der 6G Smart Networks and Services Industry Association (6G-IA) geleitet. Das 6G-IA ist die Stimme der europäischen Industrie und Forschung für Netze und Dienste der nächsten Generation. Das 6G-IA bringt eine globale Industriegemeinschaft von Telekommunikations- und Digitalakteuren wie Betreiber, Hersteller, Forschungsinstitute, Universitäten, Vertikalunternehmen, KMU und IKT-Verbände zusammen.

Das Gemeinsame Unternehmen SNS ermöglicht die Bündelung von EU- und Industrieressourcen für intelligente Netze und Dienste. Sie fördert auch die Angleichung an die Mitgliedstaaten im Bereich 6G-Forschung und -Innovation und die Einführung fortgeschrittener 5G-Netze. Das Gemeinsame Unternehmen SNS sieht eine ehrgeizige Mission mit einem EU-Haushalt von 900 Mio. EUR für den Zeitraum 2021-2027 vor. Der Privatsektor wird mit mindestens gleichen Mitteln (d. h. 900 Mio. EUR) zu den Tätigkeiten des Gemeinsamen Unternehmens SNS beitragen.

Das Gemeinsame Unternehmen SNS hat im Wesentlichen zwei Aufgaben:

  • Förderung der Technologiesouveränität Europas in 6G durch Umsetzung des entsprechenden Forschungs- und Innovationsprogramms (FuI), das im Jahr 2025 zu Konzeption und Normung führt.
  • Förderung der 5G-Einführung in Europaim Hinblick auf die Entwicklung digitaler Leitmärkte und die Ermöglichung des digitalen und ökologischen Wandels von Wirtschaft und Gesellschaft. Zu diesem Zweck koordiniert das Gemeinsame Unternehmen SNS die strategischen Leitlinien für die einschlägigen Programme im Rahmen der Fazilität „Connecting Europe“, insbesondere für 5G -Korridore.

Die Gruppe der nationalen Vertreter (SRG) ist ein wesentlicher Bestandteil der Governance des Gemeinsamen Unternehmens SNS. Die SRG bietet Orientierungshilfen zu allen strategischen Fragen sowie zu allen einschlägigen Aktivitäten der Partnerschaft. Sie bietet insbesondere Leitlinien für Forschung und Innovation im Rahmen von Horizont Europa und für Einführungstätigkeiten im Rahmen der Fazilität „Connecting Europe“ (CEF2) „Digitales“ oder anderer EU-Programme. Er setzt sich aus Vertretern der Mitgliedstaaten und der assoziierten Länder zusammen.

Die erste SNS-Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen im Rahmen von Horizont Europa wurde am 18. Januar 2022 veröffentlicht und endete am 26. April 2022. Die zweite SNS-Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen soll im Januar 2023 veröffentlicht werden.