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Gestaltung der digitalen Zukunft Europas
Policy and legislation | Veröffentlichung

Auf dem Weg zu einem neuen politischen Rahmen, um Einrichtungen des Kulturerbes auf das digitale Zeitalter vorzubereiten

Die Empfehlung zur Digitalisierung und Online-Zugänglichkeit kulturellen Materials und dessen digitaler Bewahrung hat in den letzten zehn Jahren dazu beigetragen, dass die Digitalisierung und der Online-Zugang zu digitalen Ressourcen im Bereich des Kulturerbes in der EU zugenommen haben. Die Empfehlung muss jedoch überarbeitet werden, um besser auf die Herausforderungen und Bedürfnisse der Branche zu reagieren und sie dabei zu unterstützen, die Chancen zu nutzen, die sich aus dem digitalen Wandel ergeben.

 

Vor dem Hintergrund der dringenden Notwendigkeit, das gefährdete europäische Kulturerbe zu schützen und zu bewahren, großer technologischer Fortschritte und eines sich weiterentwickelnden Kulturerbesektors leitete die Kommission eine Bewertung der Empfehlung zur Digitalisierung und Online-Zugänglichkeit kulturellen Materials und dessen digitaler Bewahrung (2011/711/EU)ein.

In der Bewertung wird der Erfolg der Empfehlung bei der Verbesserung der Digitalisierung und des Online-Zugriffs auf kulturelles Material hervorgehoben, das digitalisiertes Kulturerbe für ein gesamteuropäisches Publikum zugänglich macht. Die Empfehlung diente auch dazu, die Zusammenarbeit zwischen den europäischen Kultureinrichtungen zu ermöglichen und Ideen in der gesamten Branche auszutauschen. Sie zeigt, dass sich das Engagement und die Bemühungen der Mitgliedstaaten bei der Digitalisierung einer großen Zahl von Objekten und Gebäuden ausgezahlt haben.

In der Bewertung werden jedoch auch die Veränderungen im Bereich des Kulturerbes in den letzten Jahren hervorgehoben, die neue Bedürfnisse und neue Möglichkeiten mit sich bringen, die den Beitrag des kulturellen Erbes zur europäischen Wirtschaft weiter erhöhen könnten. Die COVID-19-Krise hat erneut deutlich gemacht, wie wichtig es ist, den Online-Zugang zu digitalisiertem kulturellem Material zu verbessern und seine Nutzung/Weiterverwendung zu verbessern. Fortschrittliche Technologien können das Potenzial des Kulturerbesektors stärken und erschließen, beispielsweise durch eine breitere Einführung von 3D, AR/VR und KI. Sie eröffnet neue Möglichkeiten zur Digitalisierung des Kulturerbes für die Erhaltung, Erhaltung, Restaurierung und Forschung sowie für den breiteren Online-Zugang und die Weiterverwendung durch Bürger und verschiedene Sektoren wie Tourismus.

Die Evaluierung stützt sich auf eine Vielzahl von Konsultationsmaßnahmen, einschließlich einer öffentlichen Konsultation, die im vergangenen Jahr stattfand. Die Evaluierung bildet die Grundlage für die künftige Politik im Bereich der Digitalisierung und Online-Zugänglichkeit kulturellen Materials sowie der digitalen Bewahrung des kulturellen Erbes. Die wichtigsten Schlussfolgerungen der Bewertung lauten:

  • Die Empfehlung muss dem enormen Potenzial fortgeschrittener digitaler Technologien (z. B. 3D-Digitalisierung) oder neu entstehender Technologien (z. B. virtuelle Realität oder erweiterte Realität) besser Rechnung tragen.
  • Die Empfehlung muss sich stärker auf die Qualität des digitalisierten kulturellen Materials konzentrieren, um Innovation und Kreativität durch die Nutzung und Weiterverwendung digitalisiertes kulturelles Material in allen Sektoren zu fördern. 
  • Durch die weitere Annahme gemeinsamer Normen und Konzepte für digitalisierte Inhalte würden einige der verbleibenden Hindernisse im Zusammenhang mit der Interoperabilität beseitigt.
  • Europeana sollte die Normungstätigkeiten weiter vorantreiben, um die Arbeit der Einrichtungen des Kulturerbes zu erleichtern. Sie muss eine wichtigere Rolle spielen, wenn es darum geht, die KKI in die Lage zu versetzen, die Chancen des digitalen Wandels zu nutzen.
  • Es ist wichtig, den Anwendungsbereich der Empfehlung auf ein zentrales Kulturerbe auszuweiten, das nur am Rande behandelt oder überhaupt nicht berücksichtigt wird, wie etwa das unbewegliche, entstandene digitale und immaterielle Erbe.
  • Fortgeschrittene digitale Kompetenzen und Kompetenzen sind insbesondere vor dem Hintergrund der Pandemie für die KKI von größter Bedeutung.
  • Die umfassende Nutzung von Daten über das Kulturerbe zum Nutzen des Sektors wäre nicht nur für den Kultursektor, sondern auch für andere Sektoren (z. B. Forschung, nachhaltiger Tourismus, Bildung) von Vorteil und würde zum Aufbau des Datenraums für das Kulturerbe beitragen.
  • Eine verstärkte Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen von gemeinsamem Interesse auf internationaler Ebene würde dazu beitragen, gemeinsame Antworten auf gemeinsame Herausforderungen zu finden und bewährte Verfahren auszutauschen sowie die europäische Kultur zu präsentieren und zu fördern.

Weitere Informationen

Arbeitsdokument der Dienststelle der Kommission: Bewertung der Empfehlung der Kommission vom 27. Oktober 2011 zur Digitalisierung und Online-Zugänglichkeit kulturellen Materials und dessen digitaler Bewahrung (SWD(2021) 15 final)