
Zusammenfassung der Breitbandentwicklung in Estland
Estland hat die Breitbandziele und -maßnahmen im Rahmen seiner Digitalen Agenda 2020 Anfang 2014 aktualisiert. Die Strategie sieht eine vollständige Abdeckung mit Verbindungen von mindestens 30 Mbit/s bis 2020 vor und zielt darauf ab, die Aufnahme ultraschneller Abonnements mit mindestens 100 Mbit/s zu fördern, mit dem Ziel, dass diese bis zum selben Jahr 60 % oder mehr aller Internet-Abonnements ausmachen. Estland betreibt derzeit ein mittleres Meilennetz von Glasfaserkabeln. Nach der Fertigstellung befinden sich 98 % aller Wohngebäude, Unternehmen und Behörden innerhalb von 1,5 km von mindestens einem Glasfasernetzzugangspunkt. Estlands neue Strategie für die Informationsgesellschaft ist in Vorbereitung. Mit seiner 5G-Roadmap möchte Estland bis 2023 5G-Konnektivität in Großstädten und entlang der Verkehrskorridore bis 2025 erreichen. Estland ist dabei, den neuen Breitbandplan für den Zeitraum 2021-2030 zusammenzustellen.
Nationale Breitbandstrategie und -politik
Zuständige Behörden
- Der Breitbandausbau wird vom Ministerium für Wirtschaft und Kommunikation (MKM, Majandus-ja Kommunikatsiooniministeerium) verwaltet. Das Ministerium ist für die Breitbandstrategie und -gesetzgebung zuständig.
- Die Verbraucherschutz- und Technische Regulierungsbehörde (TTJA, Tarbijakaitse ja Tehnilise Järelevalve Amet) ist eine staatliche Organisation, die im Verwaltungsbereich des Ministeriums für Wirtschaft und Kommunikation tätig ist. Sie überwacht und reguliert technische Standards und sammelt Marktdaten. Ziel der Behörde ist es, zur Umsetzung der nationalen Wirtschaftspolitik beizutragen, indem die Sicherheit verbessert, die zweckmäßige Nutzung begrenzter Ressourcen organisiert und die Zuverlässigkeit der Produkte in den Bereichen Fertigungsumgebungen, Industrieausrüstung, Eisenbahn und elektronische Kommunikation erhöht wird.
- Die Estnische Breitband-Entwicklungsstiftung (ELASA, Eesti Lairiba Arenduse Sihtasutuse) wurde 2009 gegründet. Elasa ist verantwortlich für das Projekt EstWin, den Einbau von Glasfaserkabeln und den Bau von Anschlusspunkten.
- Der estnische Verband für Informationstechnologie und Telekommunikation (ITL, Eesti Infotehnoloogia ja Telekommunikatsiooni Liit) vereint estnische IKT-Unternehmen, fördert ihre Zusammenarbeit, stellt ihre gemeinsamen Positionen zur Breitbandnetzentwicklung vor und fungiert als Kompetenzzentrum.
- Die Information System Authority (RIA, Riigi Infosüsteemi Amet) ist eine Durchführungsstelle für die Strukturhilfe der Europäischen Union, die den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung beim Aufbau des Breitband-Backhaul-Netzes verwaltet.
EstWin-Projekt
2009 gründeten das Ministerium für Wirtschaft und Kommunikation und der estnische Verband für Informationstechnologie und Telekommunikation (ITL) die estnische Stiftung für Breitbandentwicklung (ELASA). Zu den Mitgliedern des Aufsichtsrats der Stiftung gehört ein Vertreter des Ministeriums für Wirtschaft und Kommunikation (MKM). Ziel der Stiftung ist es, das EstWin -Projekt umzusetzen und allen Wohnhäusern, Unternehmen und Behörden die Möglichkeit zu geben, sich mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 100 Mbit/s an das Breitbandnetz der nächsten Generation anzuschließen. Der Ausbau der Hochgeschwindigkeits-Mittelmeilen-Netze in dünn besiedelte Gebiete, für die es unwahrscheinlich war, dass sie von einer marktgetriebenen Einführung abgedeckt werden, umfasst die Verlegung von über 6 000 km Glasfaserkabeln und den Bau von Netzzugangspunkten. Diese Investitionen sollen die komplementäre Einführung von Verbindungen in der letzten Meile durch kommerzielle Telekommunikationsbetreiber fördern. Bis Januar 2020 hatte das Projekt rund 7,000 km Glasfaser-Backhaul-Netze in ländlichen Gebieten und Siedlungen mit weniger als 10.000 Einwohnern eingeführt, wo es bisher keine optischen Netze gab und in denen die Betreiber vorher keine Pläne hatten, sie zu installieren. EstWin wird unter anderem aus den Europäischen Struktur- und Investitionsfonds (ESIF) finanziert. Die implementierten und geplanten Teile des Netzwerks werden auf der Online-Karte visualisiert.
Hauptziele der Breitbandentwicklung
- Fertigstellung des Hochgeschwindigkeits-Mittelmeilennetzes
- Ausbau des Breitbandzugangsnetzes in Regionen mit Marktversagen durch:
- Verringerung des Verwaltungsaufwands im Zusammenhang mit dem Aufbau eines Kommunikationsnetzes durch Vereinfachung des einschlägigen Rechtsrahmens;
- Obligatorische Installation der „letzten Meile“-Verbindungen in neuen Gebäuden, die Teil staatlich finanzierter Entwicklungsprojekte sind;
- Förderung von Gemeinschaftsinitiativen zur Entwicklung schneller Internetverbindungen;
- Unterstützung des Baus von „letzten Meile“-Verbindungen in Gebieten mit Marktversagen, gegebenenfalls auch in ländlichen Gebieten;
- Analyse des Bedarfs an externen Verbindungen und gegebenenfalls Umsetzung einschlägiger Projekte;
- Gewährleistung der Verfügbarkeit von Funkfrequenzen, die den Anforderungen der Informationsgesellschaft genügen, um Endnutzern in Gebieten, in denen feste Netze nicht verfügbar sind, Zugang zum Internet zu gewähren;
- Förderung des Grundsatzes der Netzneutralität, d. h. die Betreiber der elektronischen Kommunikation dürfen den Zugang der Endnutzer zu rechtlichen Kommunikationsdiensten, Websites oder verfügbaren Plattformen nicht einschränken;
- Förderung sicherer öffentlicher WiFi-Netze, die hauptsächlich von (lokalen) Organisationen des öffentlichen Sektors bereitgestellt werden.
Die langfristigen Ziele von Next Generation Access sind eine 100 %ige Abdeckung mit 30 Mbit/s und 60 % Haushaltsdurchdringung mit 100 Mbit/s-Dienst bis 2020.
Wichtigste Maßnahmen und Finanzierungsinstrumente für die Breitbandentwicklung
Die estnische Verbraucherschutz- und Technische Regulierungsbehörde (TTJA) hat ein zentrales Mapping-Tool (Communications Coverage Application) zur Verfügbarkeit von Breitbanddiensten entwickelt. Es ist ein interaktives Portal, auf dem die Nutzer Informationen über die Verfügbarkeit von Breitbanddiensten in Estland erhalten können.
Aufbau- und Resilienzplan: Insgesamt werden 208 Mio. EUR für digitale Ziele bereitgestellt. Die Unterstützung für den Einsatz von VHCN in ländlichen Gebieten (Komponente 3 „Digitaler Staat“ mit einem Budget von 24,3 Mio. EUR) soll einen breiteren Zugang zu Online-Diensten gewährleisten. Im Rahmen dieser Investition sind 8.000 Standorte mit VHCN auszustatten.
Daten zur Breitbandentwicklung und -technologien in Estland
Die neuesten Daten über Breitbandabdeckung, Abonnements und Penetrationen, die Abdeckung verschiedener Breitbandtechnologien und Kosten entnehmen Sie bitte den Anzeigetafelberichten und den Länderberichten des Digital Economy & Society Index (DESI).
Frequenzzuweisungen für drahtloses Breitband
Einzelheiten zu harmonisierten Frequenzzuweisungen finden Sie in der Europäischen 5G-Beobachtungsstelle.
Nationale und EU-Veröffentlichungen und Pressedokumente
E-Mail-Adresse
- Digitale Agenda 2020 für Estland
- Entwicklung des Breitbandnetzes der nächsten Generation in Estland 2009
- Studie zu nationalen Breitbandplänen
- Leitfaden für High-Speed-Breitband-Investitionen
- Breitbandkonnektivitätsberichte und -analysen
- Mobilfunk- und Festnetz-Breitbandpreise in Europa
- Studie zur Breitbandversorgung in Europa
- Estland – Länderberichte über die Leistungen bei der Digitalisierung: Konnektivität, digitale Kompetenzen, digitale öffentliche Dienste und mehr
Estnisch
- Entwicklung des Breitbandnetzes der nächsten Generation in Estland 2009 (Eesti uue põlvkonna lairibavõrgu arendusvisioon)
- Analyse und Vorschläge zum Aufbau der schnellen Internetverbindungen („letzte Meile“)
- Estnischer Entwicklungsplan für die Informationsgesellschaft 2020 (Eesti infoühiskonna arengukava 2020)
Kontaktinformationen
BCO Estland (nationales Breitbandkompetenzbüro): Estnisches Ministerium für Wirtschaft und Kommunikation (MKM, Majandus-ja Kommunikatsiooniministeerium)
Adresse: Suur-Ameerika 1, 10129 Tallinn, Estland Kontakt per E-Mail Telefon: + 372 639 76 81 Webseite
Verbraucherschutz und technische Regulierungsbehörde (Tarbijakaitse ja Tehnilise Järelevalve Amet)
Adresse: Sõle 23 A, Tallinn 10614, Estland Kontakt per E-Mail Telefon: + 372 667 2000 Webseite
Stiftung für Breitbandentwicklung (Eesti Lairiba Arenduse Sihtasutuse)
Adresse: Harju 6, 10130 Tallinn, Estland Kontakt per E -Mail Telefon: + 372 6310555 Webseite
Estnischer Verband für Informationstechnologie und Telekommunikation (Eesti Infotehnoloogia ja Telekommunikatsiooni Liit)
Adresse: Lõõtsa 6, 11415 Tallinn, Estland Kontakt per E -Mail Telefon: + 372 6177 145 Webseite
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Hier finden Sie aktuelle Informationen über die Breitbandentwicklung in den einzelnen Ländern sowie nationale Strategien und Strategien für die Breitbandentwicklung.
Siehe auch
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